Alodo – Eine Chance für die Kinder in Benin e.V.

Infobrief Januar 2010

„Das Herz sieht weiter“ (aus Zentralafrika)

Liebe Freundinnen und Freunde,

ja, das Herz sieht weiter als das Auge, dieses afrikanische Sprichwort begleitet, tröstet und ermuntert mich seit einigen Wochen.

Ich möchte Ihnen Gérard vorstellen:

Gérard wurde einige Tage vor Weihnachten auf einer Müllhalde in der Nähe von Porto-Novo gefunden, erst wenige Stunden alt. Gérard war auf dem Müll gelandet, abgelegt, entsorgt sozusagen, verlassen. Gott sei Dank wurde  das kleine Etwas gefunden und zu Schwester Marie Jose gebracht, die bereits fast 30 Waisenkinder unter schwierigsten Bedingungen betreut. Hilfesuchend meldete sie sich bei uns und berichtete, dass ihre finanziellen Möglichkeiten total erschöpft sind und sie vor Weihnachten kaum noch Lebensmittel oder Geld für die medizinische Versorgung „ihrer“ Kinder habe. Nun kam auch noch Gérard hinzu, dem die anderen Kinder inzwischen seinen Namen gegeben haben. Gérard war schwach und kränklich, musste sofort in eine Krankenstation und medizinisch versorgt werden. Viele Tage bangten wir um sein Leben. Was mochte passiert sein? Was hatte seine Mutter bewegt, ihn zu verlassen?

Inzwischen durfte Gérard die Krankenstation verlassen. Leider wissen wir seither, dass Gérard HIV-positiv ist. War die Angst vor dieser Diagnose das Motiv seiner Mama, ihn abzugeben? Welche Not mag sie ausgestanden haben? Für Gérard liegt vielleicht das Glück am Ende des Unglücks.

Seit dem Hilferuf von Schwester Marie-Jose unterstützt Alodo sie und ihre Schützlinge. Ende Februar reise ich wieder nach Benin. Gemeinsam mit Herrn Dr. Capito, einem Priester und Arzt, darf ich die neue Schule in Houeto einweihen und unsere Schule Bethleem in Tokan, sowie die in Lokossa-Savi, als auch das Ausbildungszentrum in Porto-Novo, die Krankenstation in Womey und das Projekt in Agbanto besuchen. Wir freuen uns auf den Besuch bei Schwester Marie-Jose und ihren Kindern, freuen uns auf Gérard.

All dies ist nur möglich dank Ihrer großzügigen Unterstützung, für die ich Ihnen sehr bewegt mit allen unseren Kindern, Patienten und Projektpartnern danke.

Ein neues Jahr liegt vor uns,. bedeckt noch vom Schleier vieler Geheimnisse. Ich wünsche Ihnen viele beglückende Momente, in denen Sie spüren, dass die Kraft der Herzlichkeit und Liebe den Augenschein überwindet. Möge Gott uns alle mit seinem Segen begleiten.

 

 

 

 

Ihre
Brigitte Schmöle
1. Vorsitzende

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