Weihnachtsbrief 2016
Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg…
Advent 2016
Liebe Unterstützer,
ein Jahr voller Umbrüche und Unsicherheiten neigt sich dem Ende zu. Unsere Welt scheint aus den Fugen zu geraten, angesichts der großen Krisenherde, unguter politischer Entwicklungen und der stärker werdenden Naturkatastrophen, ganz in unserer Nähe.
Wie können wir uns auf heimelige Weihnachtstage freuen, wenn sich gleichzeitig 60 Millionen Menschen auf der Flucht vor politischer Verfolgung, Hunger und Krieg befinden? Wie halten wir die Fernsehbilder aus dem umkämpften Aleppo oder von den Trümmerlandschaften der Erdbebenregionen in Italien - nicht weit von uns – aus? „Wir können es ja doch nicht ändern“, sagen viele ...
Voller Freude kann ich Ihnen jedoch berichten, das unser Jahr ein Jahr der Hoffnung und Zuversicht war. Im Spätsommer konnten wir endlich das lang ersehnte und dringend benötigte Gesundheitshaus im Zentrum „Maria, Mutter der Verlassensten“ in Adjarra eröffnen.
Christian und Christine, ein sechs Monate altes Zwillingspärchen wurde von ihrer Tante ins Gesundheitshaus gebracht. Die Mutter der Kleinen verstarb und der Vater ist mit der Versorgung der Kinder überfordert. Verursacht durch eine Infektionskrankheit waren ihre sowieso schon stark geschwächten Körper kaum noch lebensfähig. Jedoch haben ihre Augen eine unsägliche Kraft, uns zu fixieren, zu erschüttern, uns zu bewegen und zu motivieren, selbst an das Leben zu glauben und alles zu tun, um zu versuchen, sie zu retten. Schon nach wenigen Behandlungstagen kamen Christian und Christine wieder zu Kräften und belohnten unsere Krankenschwester, die medizinische Hilfskraft und Dr. Capito, der sich gerade in Adjarra aufhielt, mit einem ersten noch schwachen Strahlen. Bald werden die Kinder das Gesundheitshaus verlassen können und in das Waisenhaus umziehen.
Christian und Christine richten an uns die Botschaft, etwas verändern zu können, ja zu müssen! Für die Menschen in Adjarra ist unser Zentrum ein Ort der Heilung und der Hoffnung geworden. Neben dem Gesundheitshaus finden in der Ausbildungsschneiderei des Mutter-Kind-Hauses zurzeit fünf junge Frauen Beschäftigung und damit eine Chance auf ein künftig eigenständiges Leben.
Viele hundert Schülerinnen und Schüler besuchen täglich die Alodo-Schulen in Tokan, Lokossa-Savi und Houeto; Kinder, die wegen der Armut ihrer Eltern ohne unser Zutun niemals diese Möglichkeit gehabt hätten. Ich kann Ihnen nicht genug dafür danken, dass Sie es uns ermöglicht haben, etwas mehr Hoffnung in diese Welt zu bringen. Bitte helfen Sie uns auch weiterhin!
Stern über Bethlehem, kehr'n wir zurück.Steht dein heller Schein in unserm Blick,und was uns froh macht, teilen wir aus.Stern über Bethlehem, schein' auch zuhaus.Mit den uns anvertrauten Kindern, Patienten und MitarbeiterInnen wünsche ich Ihnen eine besinnliche Adventszeit, Begegnungen voller Herzenswärme, Erfahrungen eines liebevollen Miteinanders, heilsames in Wort und Tat sowie Momente der tiefen Weihnachtsfreude.
Ihre
Brigitte Schmöle
1. Vorsitzende